Schau mir in die Augen, Kleines

Über Wirkung und Nebenwirkung der gesetzlichen Maskenpflicht wird derzeit nicht geredet. Tatsache ist, dass das Tragen von Schutzmasken massive Auswirkungen darauf hat, wie ÄrztInnen und Pflegekräfte mit Patienten kommunizieren.

Dieser Regierungsbeschluss ist einmalig in der Geschichte der II. Republik: In Österreich herrscht ab Woche 3 der Coronavirus Gesetze Maskenpflicht in Supermärkten, Drogerien und Drogeriemärkten. Im Gesundheitsbereich ist das Tragen von Atemschutzmasken für Gesundheitsfachkräfte aufgrund Covid-19 schon länger eine Frage der persönlichen Sicherheit.

Über Wirkung und Nebenwirkung dieser gesetzlichen Maßnahme wird derzeit nicht geredet. Tatsache ist, dass das Tragen von sogenannten „MNS“ (Mund-Nasen-Schutzmasken) oder professionellen Atemschutzmasken mit höherer Schutzklasse massive Auswirkungen darauf hat, wie ÄrztInnen und Pflegekräfte mit Patienten kommunizieren. Denn mit dem Tragen einer Maske, die das halbe Gesicht bis auf die Augenpartie bedeckt, fällt ein wesentlicher Bestandteil zwischenmenschlicher Kommunikation weg.

Gerade in der Medizin braucht es Vertrauen zwischen den behandelnden und betreuenden Gesundheitsfachkräften einerseits und dem Patienten andererseits. Vertrauen als medizinischer Mörtel sozusagen. Aus Studien wissen wir, dass Vertrauen über die Kommunikations-Ebene der Beziehung und nonverbalen Sprache hergestellt wird.

Wie also gesund kommunizieren in Zeiten der Maskenpflicht?

  • Stellen Sie sich mit Namen vor und was Ihre genaue,-r Funktion / Bereich ist.
  • Reden Sie langsamer, lauter und noch deutlicher, als sonst üblich.
  • Setzen Sie auf eine Stärke, die Ihnen auch kein Virus dieser Welt nehmen kann: Auf den Augenkontakt mit Ihrem Gegenüber. In die Augen blicken öffnet den Kanal, um Empathie zu zeigen und wahrzunehmen.
  • Und schließlich sind da noch unsere Arme als Werkzeuge nonverbaler Sprache. Eine offene Armhaltung signalisiert das, was es ist, nämlich Offenheit und die Einladung, hier zu bleiben. Verschlossene Arme zeigen dem Gegenüber hingegen: Achtung, nicht willkommen!

Die internationale Fachwelt ist sich  inzwischen einig, dass Kommunikation eine klinische Fähigkeit in der Medizin ist. Somit ist die nonverbale Kommunikation kein „nice to have“, sondern ein tatsächliches „need to have“ im Umgang mit Patienten. Schließlich wird eine Botschaft zum überwiegenden Teil auf dieser Ebene wahrgenommen.
Lassen Sie uns also im Gesundheitsbereich auf unsere persönlichen Kommunikations-Stärken setzen. Auf die kommt es genauso an. Im Krisen-Zustand und im Normal-Betrieb.

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Britta Blumencron