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Kompliziertes einfach erklären

Weil jeder einzelne von uns jetzt als Botschafterin und Botschafter in Sachen Corona-Bekämpfung gefragt ist, ist es wichtig zu wissen, wie man Gesundheitsinformationen richtig vermittelt.

Im Chinesischen setzt sich das Wort Krise aus 2 Schriftzeichen zusammen:
Gefahr und Gelegenheit. Ich beobachte eine Gelegenheit in der Krise. Die
Regierung vermittelt in Inseraten und Spots wichtige Gesundheitsinformationen, die in Zeiten von Corona Leben retten können,
einfach und damit verständlich.

Tatsächlich muss jetzt mit der medizinischen Expertensprache Schluss sein,
wenn es darum geht, die Bevölkerung für eine erfolgreiche Prävention mit ins Boot zu holen.

Wir sind alle Helden und Heldinnen, wenn es darum geht, wichtige
Gesundheitsinformationen zu transportieren. Warum?

Werde Gesundheits-Botschafter!

Weil jeder einzelne von uns derzeit als Botschafterin und Botschafter in Sachen Corona-Bekämpfung gefragt ist.
Diese Aufgabe können wir als Gesellschaft nicht allein jenen überantworten, die an vorderster Front in den Krankenhäusern und Ordinationen stehen.

Mit diesen 6 Tipps…

…kannst DU und können SIE Kompliziertes einfach erklären und damit Gesundheits-Expertin bzw. Experte für Freunde und Verwandte sein:

  • Holen Sie Ihr Gegenüber dort ab, wo er/sie steht. So werden Sie zb ihrer Oma, die bettlägrig im Pflegeheim liegt, am Telefon nicht alle Corona-Verhaltensregeln im Supermarkt aufzählen, sondern abklären, was sie schon weiß, damit das Virus sie nicht erwischt.
  • Vermeiden Sie Fremdwörter und Fachausdrücke. Wenn: Erklären Sie bitte, was dieser oder jener Fachausdruck bedeutet.
  • Verwenden Sie kurze Sätze und einfache Wörter. Stellen Sie sich einfach vor, Sie erklären die Sachlage einem guten Freund.
  • Teilen Sie die Information in kleinen Portionen. Meine Faustregel für Sie: Weniger ist mehr!
  • Was hilft: Das Verwenden von Kategorisierungen (z.B. “Es gibt 3 Punkte, die wichtig sind, wenn wir uns nicht anstecken wollen: Erstens, xxxx…”)
  • Wiederholungen und Zusammenfassungen verstärken Ihre Information.

Damit Wichtiges gemerkt wird.

Im Medizinbereich können sich Menschen zumeist nur zu 50 bis maximal 60% an die Informationen erinnern, die sie zuvor bekommen haben. Nützen wir also die Gelegenheit und werden wir Alle Profis im Vermitteln von Gesundheitsinformationen.

Beitragsbild: pixabay / nur zur redaktionellen Verwendung

Fotos nur zur redaktionellen Nutzung

Schau mir in die Augen, Kleines

Über Wirkung und Nebenwirkung der gesetzlichen Maskenpflicht wird derzeit nicht geredet. Tatsache ist, dass das Tragen von Schutzmasken massive Auswirkungen darauf hat, wie ÄrztInnen und Pflegekräfte mit Patienten kommunizieren.

Dieser Regierungsbeschluss ist einmalig in der Geschichte der II. Republik: In Österreich herrscht ab Woche 3 der Coronavirus Gesetze Maskenpflicht in Supermärkten, Drogerien und Drogeriemärkten. Im Gesundheitsbereich ist das Tragen von Atemschutzmasken für Gesundheitsfachkräfte aufgrund Covid-19 schon länger eine Frage der persönlichen Sicherheit.

Über Wirkung und Nebenwirkung dieser gesetzlichen Maßnahme wird derzeit nicht geredet. Tatsache ist, dass das Tragen von sogenannten „MNS“ (Mund-Nasen-Schutzmasken) oder professionellen Atemschutzmasken mit höherer Schutzklasse massive Auswirkungen darauf hat, wie ÄrztInnen und Pflegekräfte mit Patienten kommunizieren. Denn mit dem Tragen einer Maske, die das halbe Gesicht bis auf die Augenpartie bedeckt, fällt ein wesentlicher Bestandteil zwischenmenschlicher Kommunikation weg.

Gerade in der Medizin braucht es Vertrauen zwischen den behandelnden und betreuenden Gesundheitsfachkräften einerseits und dem Patienten andererseits. Vertrauen als medizinischer Mörtel sozusagen. Aus Studien wissen wir, dass Vertrauen über die Kommunikations-Ebene der Beziehung und nonverbalen Sprache hergestellt wird.

Wie also gesund kommunizieren in Zeiten der Maskenpflicht?

  • Stellen Sie sich mit Namen vor und was Ihre genaue,-r Funktion / Bereich ist.
  • Reden Sie langsamer, lauter und noch deutlicher, als sonst üblich.
  • Setzen Sie auf eine Stärke, die Ihnen auch kein Virus dieser Welt nehmen kann: Auf den Augenkontakt mit Ihrem Gegenüber. In die Augen blicken öffnet den Kanal, um Empathie zu zeigen und wahrzunehmen.
  • Und schließlich sind da noch unsere Arme als Werkzeuge nonverbaler Sprache. Eine offene Armhaltung signalisiert das, was es ist, nämlich Offenheit und die Einladung, hier zu bleiben. Verschlossene Arme zeigen dem Gegenüber hingegen: Achtung, nicht willkommen!

Die internationale Fachwelt ist sich  inzwischen einig, dass Kommunikation eine klinische Fähigkeit in der Medizin ist. Somit ist die nonverbale Kommunikation kein „nice to have“, sondern ein tatsächliches „need to have“ im Umgang mit Patienten. Schließlich wird eine Botschaft zum überwiegenden Teil auf dieser Ebene wahrgenommen.
Lassen Sie uns also im Gesundheitsbereich auf unsere persönlichen Kommunikations-Stärken setzen. Auf die kommt es genauso an. Im Krisen-Zustand und im Normal-Betrieb.

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Britta Blumencron