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Willkommen in der Notfallmedizin!

2 Minuten 2 Millionen. Die TV-Show kennen und mögen viele.

Wie lange Zeit hat eine diplomierte Pflegekraft in der Zentralen Notaufnahme, um mit dir das Erstgespräch zu führen, ob du tatsächlich ein Notfall bist, oder nicht? 2 Minuten.
Konfliktpotential pur: Das subjektive Gefühl, ICH bin jetzt der wichtigste Mensch, weil es geht um meine GESUNDEIT und SCHMERZEN trifft auf die bittere Realität des Krankenhaus-Alltags. Wer nimmt geduldig 3 bis 4 Stunden Wartezeit in Kauf, oder lässt sich ohne Widerstand sagen, dass das kranke Kind in diesem Krankenhaus nicht behandelt wird, wenn man sich im Recht fühlt und emotional aufgewühlt ist?
Mutter Teresa oder ein Heiliger vielleicht. Mit Heiligen kann ich persönlich wenig anfangen.
Woran ich fest glaube: Worte wirken Wunder. Besonders in der Notfallmedizin! Soeben wieder zwei volle Tage im Training mit jenen Pflegekräften, die tagtäglich an der Krankenhaus-Front sind, erlebt.

Eine kranke Kommunikation

Schon verrückt, dass ausgerechnet in der Medizin, die uns Menschen gesund machen soll, die Kommunikation so krankt. Mehr als jeder Zweite empfindet sie als gerade mal ausreichend. Viel zu wenig für ein Umfeld, in dem geheilt und geholfen werden soll. „Zuerst heile mit dem Wort“, sagte der griechische Gott der Heilkunst, Asklepios. Eigentlich hat dieser Satz noch immer Gültigkeit. In Sachen Kommunikation ist anno 2025 noch sehr viel zu tun. Für Patienten. Und für all jene, die selbst in der Medizin arbeiten.

Kommunikationshürde Hierarchie

Gerade weil das System, in dem wir arbeiten, einen starken Einfluss auf unsere eigene Kommunikationskompetenz hat, müssen wir schauen, dass wir unseren persönlichen Sprach-Spielraum erweitern. Gute Kommunikations-Techniken einsetzen, haben wir selbst in der Hand. Damit kann man auch in einem streng hierarchischen System wie dem Krankenhaus seine Botschaft rüberbringen. Und wer schon jemals für die Einhaltung von Krankenhaus-Hygiene in einem Haus zuständig war, weiß ein Lied davon zu singen. Vortrag beim Dosch Symposium in Velden.

Auf Tuchfühlung mit dem Publikum

 

Klassische Podiumsdiskussionen halte ich für out. Es lebe das Gespräch mit dem Publikum! Schließlich geht es um diejenigen, die zuhören. Auf Tuchfühlung mit spannenden Persönlichkeiten in der Medizin gehen und Einblicke geben. Das ist das, was die Lebendigkeit einer guten Abendveranstaltung ausmacht. Als Moderatorin für den Alumni Club der Med Uni Wien habe ich leicht lachen, wenn ich tolle Frauen vorstellen kann und super Fragen von den Studierenden kommen.

©Med Uni Wien/Zsolt Marton

Need to have in der Medizin

Mamma mia! Mein zehntes Jahr als Lektorin an der Universität für Weiterbildung Krems. Der Unterschied zu 2015? Gesundheitskommunikation war damals nahezu unbekannt in Österreich. Heute ist sie ein need to have in der Medizin, weil die Gespräche mit Patienten, Angehörigen und im Team herausfordernder geworden sind. Was heißt das für mich? Smile, denn ich liebe das, was ich mache.

Britta Blumencron