Hightech-Medizin und das Menschelnde

Die Maske ist noch geblieben, das Leben geht weiter. Zum Glück auch für sogenannte „Frühchen“ – 375 Gramm Leben,  geboren in der 23. Schwangerschaftswoche. Für die Vorbereitung auf meine Moderation für den Alumni Club der Med Uni Wien habe ich meine Küchenwaage herausgeholt: das ist ein Gewicht von gerade mal zwei Äpfeln. Die Mundspritze, mit der dieses Handvoll Leben gefüttert wird, ist fast größer als das Frühgeborene selbst.

Die Neonatologie ist ein berührender und beeindruckender Zweig der Medizin. Wo sich der Kreis für mich schließt: Hier verbinden sich Hightech-Medizin und das „Menschelnde“. Der Herzschlag der Mutter und des Vaters wird zur Medizin, wenn sie dieses Handvoll Leben in der Intensivstation auf ihre Brust legen. Die Stimme und das Vertrautsein ist Therapie. Besonders schön ist es zu beobachten, wenn junge Medizinstudenten interessierte Fragen stellen und eines Tages selbst Kinderarzt und Kinderärztin werden, oder an einer neonatologischen Abteilung arbeiten wollen. Wir brauchen sie dringend: 40 Kinderarzt-Kassenstellen sind aktuell nicht besetzt.  

©MedUni Wien/mh-Photography

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Britta Blumencron